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DIE LEGENDE DES HEILIGEN FLORIAN

Florian, zur damaligen Zeit Florianus genannt, lebte zur Zeit der Christenverfolgung im dritten Jahrhundert nach Christus. Es regierte damals Kaiser Diocletian (284 - 305), der entlang der Donau römische Wachstationen errichten ließ, um sein Kaiserreich vor Wander­völkern zu schützen. Vom Leben der römischen Soldaten angetan, trat Florian bald in kaiserliche Dienste ein.

Schon nach wenigen Jahren hatte er es zum Offizier gebracht und machte Dienst in der Lagerfestung Lorch (Lauriacum) an der Donau. Römische Legionäre brachten dann ei­nes Tages die erste Kunde von Jesus Christus mit ins Lager. Florianus war vom Leben Jesu und dessen Wirken so sehr angetan, dass er diesen Glauben annahm und ein eifri­ger Christ wurde. Er bekannte sich Kraft seines Amtes und hohen gesellschaftlichen Ansehens öffentlich dazu. Eine Herausforderung, die nicht geduldet werden konnte, zumal er mit dieser Haltung für viele Mitchristen Vorbild war, sie in ihrem Religionsbekenntnis bestärkte und neue Glaubensgefährten warb. Da Kaiser Diocletian ein fanatischer Christenverfolger war, duldete er keine Abtrünnigen in seinen Legionen. Unter Kaiser Diocletian kam Statthalter Aquilinus nach Lauriacum um die dortigen Christen auszuforschen. Den Christen wurde Wehrtüchtigkeit und Wehrfähigkeit aberkannt.

Als einer von Ihnen wurde Florianus vor Gericht gestellt und sollte in einer öffentlichen Zeremonie am Altar des Tempels von Lauriacum den heidnischen Göttern dass Opferritual erweisen und damit seinem neuen Glauben abschwören. Florianus wusste, welch große Hoffnung die Christen seiner Truppe in seine Standhaftigkeit legten und weigerte sich, seine Überzeugung zu verraten. Schon diese Haltung hätte sein Todesurteil besiegeln können. Doch fürchteten die Richter den Protest des Volkes und der Legionäre. Sie schickten Florianus in die Verbannung. 40 seiner Kameraden aber wurden verhaftet und in einem langwierigen Prozess zum Tode verurteilt.

Als Florianus von den Verhaftungen erfuhr fühlte er sich seinen Waffengefährten zur Hilfe verpflichtet und kehrte nach Lauriacum zurück. Er versuchte mit seinem Einfluss den Glaubensgefährten zur Hilfe zu kommen. In Lauriacumn aber wurde er von seinen ehemaligen  nichtchristlichen Militärkameraden aufgegriffen, verhaftet und erneut vor den Statthalter Aquilinus geführt. Da er sich standhaft weigerte, dem christlichen Glauben abzuschwören, wurde Florian einer Folterprozedur unterzogen: Geißel und Stockhiebe, Treten und Quetschen, Sen­gen mit glühender Zange und brennender Fackel bis zur Bewusstlosigkeit. Als Aquilinus merkte, dass der Gequälte in seiner Treue zu Christus nicht wankte, gab er am 4. Mai des Jahres 304 den Befehl, Florian mit einem Mühlstein um den Hals von einer Brücke des Emsflusses zu stürzen. Florianus ertrank und auch die 40 gefangenen Christen wurden hingerichtet. 
Nur acht Jahre nach der Hinrichtung wurde unter Kaiser Konstantin den römischen Christen die volle Glaubensfreiheit zugesichert. So endet die authentische Leidensgeschichte des Römers Florianus. Im frühen Mittelalter wurde Florian Heilig gesprochen und ist seitdem einer der wichtigsten Schutzpatrone der katholischen Kirche.

Eine weitere Legende berichtet das vor seiner Hinrichtung Florianus eine Stunde lang betete. Keiner der dort anwesenden Legionssoldaten brachte den Mut auf den ehemaligen Waffengefährten zu unterbrechen. Ehrfurchtsvoll verharrten sie vor ihm und seinem starken Glauben an diese neue Gottheit und sie scheuten sich das Todesurteil zu vollstrecken. Ein ungeduldiger junger Mann aus der Menge welchem die Warterei zulange dauerte stieß ihn schließlich von der Brücke hinab in den Fluss. Jenem Mann brachen einige Tage später seine Augen aus dem Schädel und er blieb sein restliches Leben blind.

Der Leichnam des Heiligen wurde auf einer Ufersandbank angeschwemmt wo er von einem Adler mit ausgespannten Schwingen bewacht wurde, um sie vor Schändung durch die römischen Heiden zu bewahren. Ehrfurcht gebietend und ausdauernd verharrte der Adler über den Toten als würde dieser auf etwas warten.

In der folgenden Nacht erschien Florian Valeria, einer tiefgläubigen Frau, mit der Aufforderung ihn zu bestatten, was diese auf ihrem Landgut umgehend tat. Sie barg seinen Leichnam, legte ihn auf einen Karren der von Tieren gezogen wurde, und deckte ihn mit Sträuchern und Laubwerk zu, um ihn unbemerkt an seinen Bestattungsort zu bringen. Unterwegs ermatteten die Zugtiere und blieben stehen. Auf ein Gebet dieser Frau hin entsprang eine Quelle und die Tiere konnten trinken. Diese Quelle gibt es noch heute. Der Florianbrunnen bei der Kirche St. Johann in St. Florian. Gestärkt durch das frische Nass, gingen sie weiter an den vorherbestimmten Bestattungsort. Dort begrub ihn die Frau eilig in der Erde.

Das Wasser dieser Quelle, des „Florianibründerls“, am Ortsrand der kleinen Marktgemeinde Sankt Florian, ist noch nicht versiegt und soll nach Meinung der Einheimischen Augenleiden heilen. Sicher ist, dass etwa 10 Jahre nach dem Tod Florianus’, mit der Einstellung der Christenverfolgung durch Kaiser Konstantin und der Anerkenntnis des Christentums als neue römische Staatsreligion, die erste Begräbnisstätte nahe dem „Florianibründerl“, bereits ein Wallfahrtsort mit einer kleinen Holzkirche war.
Daraus hervorgegangen ist auf dem Boden der Marktgemeinde Sankt Florian ein Augustiner-Chorherrenstift, welches nach seinem Neubau im 16. und 17. Jahrhundert zu einem der prachtvollsten Sakralbauten des österreichischen Barocks zählt.

Heute steht an dieser Stelle das weithin berühmte Stift „St. Florian“.